Neues Taucherkreuz am Attersee an der „Schwarzen Brücke“

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Landesrat Stockinger für mehr Sicherheit an der „Schwarzen Brücke“ – „Taucherfriedhof“ an Einstiegstelle sorgte für belastende Situationen und teilweise falsches Heldentum

Im Einvernehmen mit der Gemeinde Steinbach am Attersee und den Österreichischen Bundesforsten als Grundeigentümer hat Landesrat Dr. Josef Stockinger vereinbart, die an der berüchtigten „Schwarzen Brücke“ unmittelbar beim Tauchereinstieg aufgestellten Gedenkkreuze entfernen zu lassen und durch ein Mahnmal für die im Attersee umgekommenen Taucher zu ersetzen.Im Laufe der Jahre ist durch die vielen privat aufgestellten Todeskreuze für verunglückte Taucher eine Art „Taucherfriedhof“ unmittelbar an der Einstiegsstelle zu den Tauchgängen an der Schwarzen Brücke in den Attersee entstanden. Für manche entwickelte sich dabei ein falsches Heldentum: Gar nicht wenige Taucher ließen sich nach dem Tauchgang posierend vor den Kreuzen fotografieren, um ihren Wagemut später Freunden und Bekannten beweisen zu können.

Anstelle der privat aufgestellten Kreuze wurde in nächste Nähe – jedoch nicht unmittelbar einsehbar von der Einstiegstelle für Taucher – ein kunstvolles Taucherkreuz als Mahnmal für die tödlich verunglückten Freizeitsportler aufgestellt. Landesrat Stockinger will mit dem Wegräumen der Kreuze an der Einstiegsstelle einen Beitrag zu mehr Sicherheit rechtzeitig vor dem Start der neuen Tauchsaison 2009 leisten.

Übereinstimmend haben alle Einsatzorganisationen und Rettungskräfte festgestellt, dass die privat aufgestellten Kreuze letztlich beträchtliche Probleme bereitet haben, weil:

  • die „Schwarze Brücke“ dadurch international als Todesplatz für Taucher in die Schlagzeilen kam.
  • für Manche – gerade durch die Todeskreuze – ein Antrieb zu falschem Heldentum entstand.
  • psychologisch diese aufgestellten Todeskreuze für alle Tauch-Gäste enorm belastend wirkten, vor allem bei auftretenden Schwierigkeiten während des Tauchganges.

Insgesamt wurden zehn privat aufgestellte Einzelkreuze durch das neue Taucherkreuz am Attersee ersetzt. Kunstschmied Thomas Kneißl aus Steinbach am Attersee hat das 1,90 Meter hohe und 90 Kilo schwere, schmiedeeiserne Taucherkreuz im Auftrag von Landesrat Stockinger und der Gemeinde Steinbach aufgestellt.

Seit 1971 zählt die Einsatzstatistik der Rettungskräfte 13 tot geborgene Taucher an der „Schwarzen Brücke“ in Steinbach am Attersee, alleine im Vorjahr sind vier Taucher dort tödlich verunglückt.