Therapeutisches Tauchen im Rehabereich der Bavaria Klinik Freyung im Rahmen des Rehaprogrammes für Bundeswehrsoldaten
Die Klinik Bavaria Freyung erarbeitete in Kooperation mit der Bundeswehr ein spezielles Therapieangebot, das eigens an die besonderen Bedürfnisse von Soldaten angepasst worden ist.
Neben den gängigen Therapieformen (wie etwa Physiotherapie, Physikalische Therapie, Sporttherapie, Tai Chi, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, etc.) eröffnet die Klinik den Soldaten die Möglichkeit, unter einer Vielzahl von Zusatzangeboten ein perfekt auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmtes Therapieprogramm zu erstellen. Zu jenen Therapieformen zählt unter anderem das Tauchen.
Beim Tauchen kommt es sehr stark darauf an, die in uns Menschen einprogrammierten Verhaltensweisen als Landlebewesen (die tief im Unterbewußtsein verankert sind) umzuprograsmmieren in Verhalten für den Wasseraufenthalt. Dies beginnt bei der Fortbewegung mit Flossen und endet mit der Atmung unter Wasser.
Durch das Hinzukommen einer dritten räumlichen Dimension unter Wasser wird auf besondere Art und Weise die Koordination und das Gleichgweicht der Teilnehmer geschult. Es entsteht eine Quasi-Schwerelosigkeit, in der es gilt seinen Körper zu beherrschen. Tauchen heißt, sich schwerelos im Wasser zu bewegen. Man fühlt sich leicht und schwebt frei durch das Blau. Das Gesetz der Schwerkraft ist weit weg.
Auch im Bereich der Entspannungstherapie leistet der Tauchsport seine Dienste. Unter Wasser wird der eigene Atem besser wahrgenommen. Die Teilnehmer müssen sich zu Beginn auf den Atemvorgang konzentrieren und sich die verschiedenen Atemphasen bewußt machen. Spezielle Atemübungen aus dem Qi Gong werden hier in den therapeutischen Tauchsport integriert. Die Atmung ist beim Tauchen ein wichtiger Regulator und trägt ungemein zum Streßabbau bei.
Kaum vorstellbar, aber auch in der Angsttherapie kann das Tauchen eingesetzt werden. Die Angst vorm Fallen wird besonders beim Tauchen deutlich, wenn Teilnehmer zu Beginn viel mit den Armen rudern. Unser Unterbewußstsein kennt die waagerechte Körperposition, in der sich der Taucher unter Wasser befindet nämlich nicht sehr gut. Ausser in der Situation, wenn der Mensch an Land hinfällt, ist der Körper beim Fallen in Bruchteilen von Sekunden in der gleichen waagerechten Lage wie unter Wasser. Somit signalisiert das tiefste innere unter Wasser ständig: Achtung Sturz! Diese Angst gilt es sich bewußt zu machen und von Anfang an abzugewöhnen. Auch die Platzangst spielt im Tauchsport eine Rolle und kann durch die Ausübung zur Therapie der selben beitragen.