Schneeschuhwandern – umweltverträglich

Schneeschuhwandern – umweltverträglich

Nachdem die Wintersaison dicht vor der Tür steht und die ersten Schneeflocken sich angekündigt haben, stehen viele Natur- und Outdoor-Begeisterte bereits in den Startlöchern – die Schneeschuhsaison steht vor der Eröffnung.

Schneeschuhwandern Bayerischer Wald Schneeschuhtouren geführte Schneeschuhwanderungen
Schneeschuhwandern Bayerischer Wald Schneeschuhtouren geführte Schneeschuhwanderungen

Was des Einen Freud ist des Anderen Leid. So schön das Wandern in unberührter Landschaft auch ist, wir sind dazu verpflichtet, überwinternde Tiere nicht zu stören. Ein Aufschrecken, der sonst in ungestörter Umgebung lebenden Tiere, zehrt an den spärlichen Winterreserven und kann der sichere Tod sein.

Schneeschuhwandern – umweltverträglich – was kann der einzelne tun?

  • unternehmen Sie Ihre ersten Touren mit einem Führer
  • lassen sich aufklären
  • meiden Sie sensible Gebiete
  • bitte benutzen Sie nur markierte Wege
  • laufen Sie nicht kreuz und quer durch den Wald
  • beachten Sie Ruhezonen und Schutzgebiete der Wildtiere
  • umgehen Sie Futterstellen
  • vermeiden Sie unnötigen Lärm
  • vermeiden Sie die Beschädigung junger Bäume und Sträucher
  • nehmen Sie Ihren Abfall wieder mit
  • verlassen Sie Ihren Rastplatz so sauber, wie er vorher war

Hier gibt es ein Informtionsblatt zum Thema Schneeschuhwandern am Dreisessel, Bayerischer Wald mit dem Titel Winter im Naturschutzgebiet Hochwald als Download.

Schneeschuhwandern

(Quelle: http://www.lfu.bayern.de/natur/freizeitnutzung/wintersport/schneeschuhwandern/index.htm)

Schneeschuhwandern entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer Trendsportart in den Alpen und Mittelgebirgen.

Grund für die immer größere Beliebtheit ist unter anderem, dass Schneeschuhwandern eine Freizeitaktivität darstellt, die dem Bedürfnis des modernen Menschen nach Naturerlebnis und Erholung vom hektischen Alltag in sehr hohem Maße entspricht.

Die Bewegung in der unberührten Winterlandschaft und das Hinterlassen einer Spur im Schnee sind Bestandteile dieses Bedürfnisses nach Naturerlebnis und Verbundenheit mit der Natur. Zur hohen Attraktivität der Sportart kommen die niedrigen Einstiegsbarrieren hinzu: Schneeschuhwandern kann von Menschen aller Altersklassen und mit vergleichsweise geringen Ausgaben und Kosten für Material, sowie ohne spezielle Ausbildung ausgeübt werden.

Diese an sich erfreuliche Entwicklung im Sinne der Gesundheit und Naturverbundenheit der Bevölkerung kann aber auch bedeutende negative Auswirkungen auf die Natur haben: Schneeschuhwanderer (und auch Skitourengeher) bewegen sich – anders als Skifahrer, Skilangläufer oder Wanderer – unabhängig von Pisten oder Wegen durchs Gelände – eine „automatische“ Lenkung ergibt sich daher nicht; und mit Schneeschuhen werden Gebiete erreicht, die sonst zu Fuß im Winter unzugänglich oder für Skitourengeher weniger attraktiv sind.

Konfliktpotenzial beim Schneeschuhwandern

(aus: „UmweltWissen
Natursport – Schneeschuhwandern“, Bayerisches landesamt für Umwelt, Quelle: http://www.lfu.bayern.de/umweltwissen/doc/uw_91_natursport_schneeschuhwandern.pdf)

Die Möglichkeit, sich mit Schneeschuhen in der freien, unerschlossenen Natur bewegen zu können, zieht immer mehr Menschen in Gebiete, die vor allem im Winter unersetzlichen Lebensraum für störungsempfindliche und meist seltene Tierarten bieten.

Der Winter ist aus mehreren Gründen für viele Tierarten eine besonders harte Zeit: Reduziertes Nahrungsangebot, weniger Versteckmöglichkeiten, niedrige Temperaturen, erschwerte Bewegungsmöglichkeiten und – im Gebirge – Lawinengefahr. Wenn Wildtiere überrascht werden, flüchten sie panikartig. Kommt dies öfter vor, können daraus lebensbedrohliche Situationen entstehen: Bei Flucht, vor allem im hohen Schnee wird viel Energie verbraucht, die die Tiere eigentlich für das Überleben im Winter und die Fortpflanzung im Frühjahr benötigen. Folgen des unfreiwilligen Verlassens von guten Lebensräumen sind nicht nur die Schwächung der Tiere bis hin zum Tod, sondern beispielsweise auch die erhöhte Verbissbelastung des Waldes. Dieser verstärkte Verbiss kann im Gebirge den Wald, der vor Lawinen schützt, schwächen und langfristig sogar zerstören.

Schneeschuhwanderer (und auch Skitourengeher) bewegen sich – anders als Skifahrer, Skilangläufer oder Wanderer – unabhängig von Pisten oder Wegen durchs Gelände – eine „automatische“ Lenkung ist daher schwer möglich. Sie sind häufig in abwechslungsreichen Gebieten unterhalb bzw. an der Waldgrenze unterwegs, bevorzugt auf aussichtreichen Rücken und Graten. Über alle Höhenstufen hinweg können dabei wichtige Wintereinstandsgebiete für Schalenwild (vor allem Reh- und Gamswild) und Lebensräume der seltenen und störungsempfindlichen Raufußhühner (Hasel-, Auer-, Birk- und Schneehuhn) durchquert werden.