von Dipl.-Biol. Uli Erfurth, Sachabteilungsleiter Biologie im VIT
Wenn’s den Süßwasser-Nasstaucher juckt und er „Quaddeln“ wirft, muss es nicht immer eine Neoprenallergie sein! Denn bei Flachwassertemperaturen über 24 Grad beginnt nun wieder die Schwärmzeit der „Zerkarien“. Diese Saugwurm-Larven befallen normalerweise Lungenschnecken. Als Endwirt sind Wasservögel wie Enten geplant.
Dumm nur, dass die Zerkarien von Trichobilharzia ocellata sich irrtümlich auch in menschliche Haut einbohren. Die Folge ist eine unangenehme „Badedermatitis“. Diese auch als „Entenflöhe“ bekannte Erkrankung wurde in den 1920er Jahren erstmals beschrieben und kommt heute weltweit, vorwiegend in Nordamerika und Mitteleuropa vor. Zunächst verursachen die Zerkarien Juckreiz ähnlich einem Mückenstich. Die Larven sterben nach kurzer Zeit ab.
Ein erneuter Befall führt zu einer wesentlich stärkeren Immunreaktion des Körpers, was sich nach mehreren Stunden als starker Juckreiz und Quaddelbildung bemerkbar macht. Doch nach 10 bis 20 Tagen heilen die Läsionen mit oder ohne Therapie vollständig ab.
Prophylaxe:
• Keine Enten füttern: Je mehr Futter, desto mehr Enten, mehr Kot und mehr Zerkarien,
• wasserpflanzenreiche Uferzonen meiden,
• als Schwimmer wasserfeste Sonnenschutzmittel verwenden,
• nach dem Baden kräftig mit Handtuch abtrocknen,
• damit nur teilweise in die Haut eingedrungene Parasiten entfernt werden und Badekleidung zügig wechseln sowie
• nicht kratzen, was Sekundärinfektionen verhindert.
Zur Zeit gibt es keine wirksame, ökologisch vertretbare Bekämpfungsmethode.
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