Google Earth 5 integriert Ozeane

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Aktuelle Version mit 3D-Darstellung von Meeresboden und Zeitreisefunktion

Google hat ein umfassendes Update seiner populären Geodaten-Software Google Earthhttp://earth.google.comveröffentlicht. Neben der bereits gewohnten Darstellung der Erdoberfläche bietet die kostenlose Applikation nun auch die Möglichkeit, die Ebenen „Google Ocean“ und „Google Mars“ zu nutzen. Erstere stellt den Meeresboden dreidimensional dar, wobei wahlweise zusätzliche Details wie Schiffswracks, Meeresschutzgebiete oder Besonderheiten der Unterwasserlandschaft eingeblendet werden können. Die zweite Neuerung ist die Ergänzung der Weltraumansicht mit hochauflösenden Bildern von der Marsoberfläche. Zudem wurde ein Feature namens „Virtuelle Zeitreisen“ in die aktuelle Version integriert, das es Nutzern ermöglicht, bis zu 70 Jahre alte Luftaufnahmen in Google Earth anzuschauen. 

„Mit der neuesten Version von Google Earth können Sie nicht mehr nur die entlegendsten Winkel auf der Landoberfläche besuchen. Nun können Sie auch in die Ozeane eintauchen, die fast drei Viertel unseres Planeten bedecken“, erklärt der Friedensnobelpreisträger Al Gore, der im Rahmen der Entwicklung von Google Ocean als Senior Advisor fungierte. Die User könnten dort faszinierende Phänomene erleben, zu denen es in der bisherigen Version keinen Zugang gab. „Zwar sind 70 Prozent der Erde mit Wasser bedeckt und circa 80 Prozent des Lebens auf unserem Planeten wird von Meeren beherrbergt, doch über diese selbst ist nicht viel bekannt“, stellt Google fest. Nur rund fünf Prozent der Meere seien erforscht. „Die Kartographie des Meeresbodens ist ein schwieriges Unterfangen. Zu manchen Regionen gibt es immer noch relativ wenig Kartenmaterial“, stellt Christian Wiencke, Meeresbiologe am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI)http://www.awi.de, gegenüber pressetext fest. Den Einsatz von Google Ocean für wissenschaftliche Zwecke hält Wiencke für brauchbar.

Auch Google Mars, das der Internetkonzern zusammen mit der US-Weltraumbehörde NASA entwickelt hat, richtet sich gleichermaßen an Wissenschaftler und engagierte Hobby-Forscher. Insgesamt wurden dabei mehrere 1.000 Gigabyte an Datenmaterial aus einer Reihe von Erkundungsmissionen zum roten Planeten gesammelt und zu einem 3D-Abbild der Marsoberfläche verarbeitet. „Alles, was wir bisher zum Mars geschickt haben, wurde zusammengeführt, um uns diesen einzigartigen Blick auf den Planeten zu ermöglichen“, erläutert Matthew Hancher vom Ames Research Center der NASA http://www.arc.nasa.gov gegenüber dem New Scientist. All diese Informationen würden nun auf einer einzigen, einfach zu bedienenden Plattform zur Verfügung gestellt.

Eine weitere Neuerung der 5.0-Version von Google Earth ist das Feature „Touren“. Mithilfe dieser Funktion können Nutzer virtuelle Reisen erstellen, die mit Audio- und Sprachaufzeichnungen ergänzt und anschließend mit anderen Usern der Software geteilt werden können. Neu in der kostenlosen Version ist zudem die Möglichkeit des GPS-Trackings, mit der Nutzer sich beispielsweise die letzte Radtour oder Jogging-Route in der Google-Earth-Umgebung anzeigen lassen können.